Sebastian Endres betreut seit heuer den Kader der U23 Straße des Bund deutscher Radfahrer (BDR). Bei der Tour du Pays de Montbéliard, einer Rundfahrt in Frankreich, bestehend aus zwei Rennen und einem Prolog, war sein allererster Einsatz im Profirennsport.

Der Spitzensport

Heute berichtet er von seinen Erfahrungen im Spitzensport und erzählt, welche Eigenschaften ein Sportphysiotherapeut mitbringen sollte.
„Schon meine Eltern sind als Therapeuten im Profisport tätig gewesen, daher weiß ich, dass die direkte Arbeit mit Athleten herausfordernd aber auch inspirierend und motivierend ist. Ich wollte unbedingt einen Fuß in diese Szene rein bringen und habe mich daher vor knapp einem Jahr entschieden, zu COROX by Hans Friedl „in die Lehre“ zu gehen.
Ich finde es spannend, den Beruf Physiotherapeut in all seinen Möglichkeiten auszuüben. Insbesondere die Themen Spitzensport und Athletenbetreuung reizen mich. Der größte Unterschied zum alltäglichen Tun als Physiotherapeut ist der Faktor Zeit! Bei Verletzung z. B. wollen Sportler schnellstmöglich aufs Rad zurück. Dann kann ich intensiv sportphysiotherapeutische Maßnahmen anwenden. Hier hilft mir auch sehr die große Erfahrung von Hansi Friedl, welche er in internen Fortbildungen mit uns teilt.

Aufgaben als Sportphysio

Zu den Tätigkeiten einer Sportbetreuung im Profibereich gehören neben dem Behandeln der Athleten auch Gespräche im Betreuungsteam über Behandlungs- oder Regenerationspflicht. Das Ziel ist es, alle Athleten auf ein ähnliches Niveau zu bringen und rund um gut zu versorgen.
Die Tage beginnen früh und sind lang. Gleich nach dem Frühstück bereiten wir die Fahrer für das erste Training vor. Es folgen eine kurze Trainingsbesprechung, dann den Athletik- und Behandlungsbereich aufbauen, zum Beispiel mit Stationen für Übungen zur Ansteuerung oder auch für Kraftübungen. Beim Training ist immer mindestens ein Physio dabei. Im Anschluss an das Training absolvieren die Fahrer individuelle Trainingsinhalte und aktive Regeneration. Auch die Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrungsergänzung sind feste Bestandteile. Am Ende des Trainings absolvieren wir eine Athletikeinheiten mit anschließendem Dehnen. Danach folgen Mittagessen, Terminverteilung, Mittagsschlaf als Pause für die Fahrer, Behandlung, Vorbereitung des zweiten Trainings, Abendessen, Therapie – wenn nötig bis 24 Uhr.

Renntage sind noch spannender und emotional intensiver. Aber aller Einsatz ist es für mich wert! Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, „meine“ Athleten bei einem wichtigen Wettkampf zu sehen und ich freue mich schon sehr auf meine zukünftigen Einsätze.“